Die perfekte Stellenanzeige

    Eine Stellenanzeige erfüllt viele verschiedene Anforderungen und ist im Recrutierungsprozess unerlässlich. Was dabei in eine gute Stellenanzeige gehört und was nicht, zeige ich mit meiner kurzen Checkliste auf: Titel, Firmenpräsentation, Jobbeschreibung und Handlungsaufforderung sind dabei elementare Bestandteile.
    4 min Lesedauer 4. Januar 2024
    Aktualisiert: 4. Januar 2024
    Von Thomas Völkl
    Stellenanzeigen
    Die perfekte Stellenanzeige

    Die perfekte Stellenanzeige

    Eine Visitenkarte für Ihr Unternehmen 

    Viele Unternehmen sind von der Resonanz Ihrer Stellenanzeige enttäuscht. Diese wurde meist in den herkömmlichen Kanälen, wie der eigenen Homepage oder in der regionalen Tageszeitung, geschalten. Keine, wenige oder nur die falschen Bewerbungen gehen ein. Es ist aber in der heutigen Zeit auch nicht gerade leicht, Spitzenkandidaten, oder überhaupt Interessierte anzusprechen. Ein “Wir suchen neue Mitarbeiter” in der Tageszeitung oder auf der Website reicht einfach nicht mehr aus.

    Über welche Kanäle die Anzeige, unsere Stellenanzeige, geschalten werden sollte und welche dabei vielleicht erfolgreich sind und welche nicht, behandeln wir an anderer Stelle (zB hier: "Bei uns bewirbt sich einfach keiner mehr") . Heute wollen wir explizit nur die Anzeige an sich und vor allen Dingen deren Inhalt betrachten: Wie der Weg hin zu einer ansprechenden und erfolgreichen Stellenanzeige gelingen kann, will ich Ihnen mit einer kleinen Checkliste zeigen.

    Der Anzeigentitel der Stellenanzeige:

    Denken Sie an Ihre zu besetzende Stelle und die damit verbundenen Tätigkeiten. Welcher Titel fällt Ihnen dazu spontan ein? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und

    Vergessen Sie nichts-sagende Floskeln oder Standardtitel in der Stellenanzeige!

    Wie wäre es denn mit “Alles-wieder-gut-Macher gesucht?” oder wollen Sie eher etwas provozieren? – “Wir suchen eine Allzweckwaffe!” Sie müssen aus dem Rahmen fallen.

    Denken Sie also ab jetzt immer an die 4 A’s aus dem Marketing: Anders Als Alle Anderen! Natürlich muss dann in der Stellenanzeige auch der offizielle Jobtitel abgedruckt werden – schließlich wollen Sie ja auch über verschiedene Suchanfragen gefunden werden. Nur sollte das nicht der aufgrund der Formatierung auffallendste Titel auf der Anzeige sein.

     

    Firmenpräsentation:

    Sie wollen neugierig machen, begeistern und noch dazu einladenden wirken? Bevor ich Ihnen die Punkte nenne, die Sie auf jeden Fall in Ihre Unternehmensvorstellung packen müssen, schon mal vorab der Grundsatz für die weitere Vorgehensweise:

    Anders Denken, Anders Sein, Erfolgreich werden!

    Ihre Vorstellung muss begeistern und dem Kandidaten das Gefühl geben: Genau dort und nirgendwo anders will ich hin. Folgende Inhalte müssen in Ihre Firmenpräsentation:

    • Ihre Alleinstellungsmerkmale
    • Ihre Kernkompetenz
    • Ihre Firmenvision
    • Ihr Unternehmensbild
    • Beispiele aktueller Projekte
    • Bezug zu aktuellen Themen

    Und denken Sie bitte immer daran! Echt und ehrlich! Es hat keinerlei Mehrwert, hier ein nichts-sagendes Marketing-Sprech zu verwenden, was Ihnen eh niemand mehr glaubt. Auch absolute Verallgemeinerungen oder nichtssagenden Botschaften gehören hier nicht hin!

    Jobbeschreibung

    Ziel ist es, den Stellensuchenden ein klares Bild über die ausgeschriebene Stelle zu geben. Eine Stellenbeschreibung ist gut, wenn darin die klassischen “Hard Facts” (z.B. Ausbildung oder notwendige Fachkenntnisse) vollständig aufgeführt sind. Packen Sie diese in konkrete Tätigkeitsbeschreibungen und lassen Sie auch hier die Finger von abgedroschenen Floskeln.

    Exzellent ist Ihre Stellenanzeige dann, wenn Ihnen der schmale Grat zwischen einer realistischen Stellenbeschreibung und einer utopischen Wunschvorstellung gelingt!

    Versuchen Sie außerdem allzu gewöhnliche Aussagen in der Stellenbeschreibung zu vermeiden. Schluss mit: “Der Bewerber muss flexibel, teamfähig, motiviert, dynamisch und engagiert sein…” Viel Besser: “In dieser Position werden Sie ab und an auch mal samstags arbeiten und Ihr Einsatzort ist nicht Berlin an 365 Tagen im Jahr.” Beschreiben Sie, erzählen Sie, machen Sie die Tätigkeiten anschaulich – dann liest man gerne und kann sich gut vorstellen, was einen erwartet. Und ganz nebenbei zeigt sich auch, dass die Glaubwürdigkeit der Anzeige damit rapide steigt!

     

    Kontakt- und Handlungsaufforderung:

    Das Ziel einer Stellenanzeige ist es, dass der Leser zum Hörer, Stift oder zur Bewerbungsmappe greift! Haben Sie genau das geschafft, landet der Leser dann bei der “Nut- und Feder GmbH” oder bei “Frau Sabine Müller”? Denn genau das ist der Punkt, Menschen wollen mit Menschen kommunizieren. Deshalb packen Sie konkrete Kontaktangaben in Ihre Stellenanzeige – werden Sie persönlich!

    • Vorname und Nachname des Ansprechpartners
    • Durchwahlnummer des Ansprechpartners
    • E-Mail des Ansprechpartners
    • konkrete Post-Adresse für Bewerbungen

     

    Gestaltung der Stellenanzeige:

    Die Inhalte der Anzeige stehen, jetzt fehlt noch eins: Die grafische Gestaltung. Ein wichtiger Punkt hierbei: Bilder sagen mehr als 1.000 Worte! Die Frage ist nur: Welche Bilder? Sie haben beim Lesen dieser Checkliste einen “Eyecatcher”, Slogan oder Wortwitz kreiert? Dann sorgen Sie dafür, dass dieser nun auch in das verdiente Layout gebettet wird. Und eine kleine Empfehlung am Rande: Arbeiten Sie mit echten Bildern Ihrer Firma und Ihrer Mitarbeiter – Bilder für die Anzeige eigens zu kaufen oder über eine KI stylischer Bilder generieren zu lassen ist hier kein guter Weg!

    Die klassische AIDA-Formel aus dem Marketing gilt letztendlich auch hier:

    A – Attention (Aufmerksamkeit erzeugen): Stellenanzeige wahrnehmen!

    I – Interest (Interesse wecken): Interesse an der Firma wecken!

    D – Desire (Wunsch wecken): Ich will dort arbeiten!

    A – Action (Zur Handlung motivieren): Ich bewerbe mich!

     

    Mithilfe dieser Checkliste (hier finden Sie noch viele weitere kostenlose Downloads) wird Ihnen der Weg hin zu einer exzellenten Stellenanzeige sicherlich gelingen. Viele weitere Inhalte, die vermeintlich auf eine Stellenanzeige kommen könnte, gehören dann in einem weiteren Schritt auf die eigene Karriere-Website. Aussagen von verdienten Mitarbeitenden, Empfehlungen von Kunden, Videos oder weitere Bilder - dieses und vieles Mehr kann ohne weiteres auf die Internetseite. Aber bitte nicht alles in eine Stellenanzeige. Denn diese ist letztendlich nur dazu da, Aufmerksamkeit zu erregen und den Leser auf die eigene WebSite zu bringen, um dort dann seine Kontaktdaten zurück zu lassen.

    Weitere Impulse finden Sie im Buch “Exzellente Personalauswahl”.